Die Anwesenheit am Arbeitsplatz trotz Krankheit beziehungsweise eingeschränkter Arbeitsfähigkeit, auch "Präsentismus" genannt, ist weit verbreitet:

• 65% bis 75% der Arbeitnehmer in Deutschland sind in 2011 zur Arbeit gegangen, obwohl sie gesundheitliche Beschwerden hatten
• 1/3 der befragten Arbeitnehmer ging sogar gegen den Rat des Arztes zur Arbeit

 

Die gesundheitlichen Folgen des Präsentismus sind immens:

• Arbeitnehmer, die im Jahr 2-5 mal krank zur Arbeit gehen, haben ein 25% höheres Risiko in den nächsten 1,5 Jahren mehr als zwei Wochen krankgeschrieben zu sein (Hansen/ Andersen 2009)
• Arbeitnehmer, die 6 mal oder mehr krank zur Arbeit gegangen sind, haben ein 75% höheres Risiko in den nächsten 1,5 Jahren mehr als 2 Monate krankheitsbedingt zu fehlen (Bergström et. al 2009)
• Präsentismus erhöht das Risiko für überdurchschnittliche Fehlzeiten und verursacht den Unternehmen Kosten
• Die Arbeitsleistung der Mitarbeiter ist beim Präsentismus um 15% herabgesetzt
• Weiterhin weisen Arbeitnehmer schlechtere Arbeitsfähigkeit auf

Moderate Fehlzeiten wirken somit projektiv, führen zur nachhaltigen Verbesserung von Gesundheit, Arbeitsfähigkeit und Arbeitsleistung der Arbeitnehmer und senken die Kosten für die Unternehmen.

Ursachen für Präsentismus (Beispiele)

• Pflichtgefühl und Solidarität den Arbeitskollegen gegenüber steht an erster Stelle (Wieland/ Hammes 2010, Schmidt/ Schröder 2010)
• Angst vor Verlust des Arbeitsplatzes steht an zweiter Stelle

 

 

• Bisherige Studien belegen, dass Präsentismus den Unternehmen mehr Kosten verursacht als Absentismus
• Durchschnittlich gehen pro Mitarbeiter pro Jahr 27,2 Arbeitstage auf Grund von Präsentismus und Absentismus verloren (verson et. al. 2010, 1208)
  1.  22,4 Arbeitstage werden durch Präsentismus verloren
  2.     4,8 Arbeitstage durch Absentismus
• Bei einem Unternehmen mit durchschnittlich 1300 Mitarbeitern kommen auf die Unternehmen jährliche krankheitsbedingte Kosten von 8,78 Millionen Euro zu (Loeppke et al. 2009)
• Psychische Erkrankungen führen in der Regel zu höheren Präsentismusraten als körperliche Erkrankungen

(BKK Gesundheitsreport 2011)